Weiterbildung 06/2007: Kompetenzen messen

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Schwerpunkt: Kompetenzen messen

Standards schaffen Transparenz
Mehr als Wissen und kognitive Fähigkeiten
Via Portfolio Weiterbildung steuern

Weitere Themen:

Finanzspritze für Bildungsbeteiligung
Kompetenzen anrechnen
Vom Prüfer zum Begleiter

Artikelnummer: wb_2007-06 Kategorien: , , , ,

Beschreibung

Die Weiterbildung erlebt eine bedeutende Veränderung durch die Erneuerung der Anerkennungs-, Anrechnungs- und Zertifizierungsverfahren. Formell und informell erworbene Kompetenzen werden systematisch erfasst, bewertet und in Dokumenten wie dem ProfilPASS und dem EUROPASS anerkannt. Zudem tragen der Europäische Qualifikationsrahmen und Kreditpunktesysteme zur Transparenz und Vergleichbarkeit im europäischen Bildungsraum bei. Diese Instrumente sind in der betrieblichen Personalentwicklung und bei Bildungsdienstleistern im Einsatz, reflektieren veränderte Arbeitskonzepte und den Bedarf an flexibler Bewertung von Qualifikationen. Entscheidend ist, dass sowohl in der Arbeits- als auch in der Lebenswelt erworbene Kompetenzen so bewertet werden, dass sie für berufliche und akademische Bildungswege anerkannt und angerechnet werden können, wobei gesellschaftliche und kulturelle Normen berücksichtigt werden müssen.

In dieser Ausgabe der Weiterbildung lesen Sie unter Anderem:

Interview mit Lutz von Rosenstiel:

„Man muss in Deutschland nicht bei Null anfangen“

Standards schaffen Transparenz

Die zunehmend heterogenen Tätigkeitsanforderungen in den Betrieben finden in den klassischen Berufsbildern kaum noch ihre Entsprechung. Planungseinheiten unterhalb der Beruflichkeitsebene sind gefragt. Mit ihrem Projekt EuroB möchte die Volkswagen Coaching innerbetriebliche Anforderungen und die bei den Mitarbeitern vorhandenen Fähigkeiten in sogenannten Kompetenzstandards beschreiben. Ausbildung und Personalentwicklung könnten dann gezielter und systematischer geplant werden.

Mehr als Wissen und kognitive Fähigkeiten

Die Anerkennung von Kompetenzen ist die wichtigste Voraussetzung, damit aus Abschlüssen Anschlüsse werden. Das Augenmerk muss dabei stärker auf das informelle Lernen gerichtet werden. Im Rahmen des ANKOM-Projekts wird an der Carl von Ossietzky Universität in Oldenburg ein Verfahren entwickelt, mit dessen Hilfe beruflich erworbene Kompetenzen auf ein wirtschaftswissenschaftliches Studium angerechnet werden können.

Via Portfolio Weiterbildung steuern

Durch eine verbesserte Anerkennung bereits erworbener Kenntnisse kann Weiterbildung für den Einzelnen effizienter gestaltet werden. Die Evaluation des tatsächlich Vorhandenen ist die unabdingbare Vertrauensbasis, um sogenannte Soll-Versprechungen glaubhaft zu machen. Das Darmstädter Projekt ProIT Professionals hat einen mehrstufigen standardisierten Analyseprozess entwickelt, mit dessen Hilfe Bildungsinteressierte ihr individuelles Portfolio erstellen können.

Finanzspritze für Bildungsbeteiligung

Weiterbildung in Deutschland, das belegen einmal mehr die Ergebnisse der aktuellen CVTS III Erhebung (Statistisches Bundesamt 2007), ist im europäischen Maßstab im unteren Drittel angesiedelt. Vor diesem Hintergrund wird seit einigen Jahren eine Debatte über ein alternatives Finanzierungssystem für die „vierte Säule des Bildungssystems“ intensiv diskutiert. Ob und inwiefern der öffentlichen Hand hierbei eine Steuerungsfunktion zukommen soll, wird kontrovers diskutiert.

Kompetenzen anrechnen

Die 2005 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ins Leben gerufene Förderinitiative „Anrechnung beruflicher Kompetenzen auf Hochschulstudiengänge“ soll einen Beitrag zu mehr Durchlässigkeit zwischen den Bereichen der beruflichen und hochschulischen Bildung leisten. Die Aufgabe der wissenschaftlichen Begleitung umfasst dabei zum einen Dienstleistungen für die konkret mit der Entwicklung und Umsetzung von Anrechnungsverfahren betrauten Entwicklungsprojekte. Zum anderen geht es darum, von den Entwicklungsprojekten entwickelte und erprobte Verfahren zur Anrechnung von Studienäquivalenzen von beruflich Qualifizierten zu fachübergreifenden Anrechnungsverfahren weiterzuentwickeln.

Vom Prüfer zum Begleiter

Die Praxis der Anerkennung informell erworbener Kompetenzen als Voraussetzung für den Besuch einer Hochschule hat sich an den französischen Universitäten nach den Impulsen durch die nationale und die europäische Politik relativ stabilisiert. Auf der Grundlage der diesbezüglichen Erfahrungen in der Fakultät für Erziehungswissenschaften der Université de Provence stellt man sich nun die Frage nach der Notwendigkeit einer besseren Schulung der Prüfungsausschüsse, und zwar sowohl der universitären als auch der aus dem Berufsleben rekrutierten Mitglieder.

Zusätzliche Information

Ausführung

Digitalausgabe, Printausgabe

Format

280x210mm

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