Die Herausforderungen im Weiterbildungsmanagement wachsen, unterstützt durch wissenschaftliche Erkenntnisse. Neue Aufgaben erfordern Schnittstellenarbeit und das Erkennen von Veränderungen in der Arbeitswelt. Große Organisationen haben Vorteile gegenüber kleineren in der Bewältigung dieser Herausforderungen. Fachleute haben mehr Macht durch neue Diagnose- und Förderinstrumente, aber auch höhere Erwartungen führen zu einem Gefühl von Zwang bei Mitarbeitenden. Das Management muss nachhaltig und ethisch handeln, wissend, dass Lernen ein subjektiver Prozess bleibt.
Interview mit Wolfgang Jütte:
„Kooperation in der Weiterbildung vollzieht sich meist unter Konkurrenzbedingungen.“
Widersprüche klären
Weiterbildungsteilnahme wird entscheidend von zwei Faktoren bestimmt: vom Bildungsniveau und von den finanziellen Möglichkeiten. Die Gefahr ist groß, jene vollends auszugrenzen, die schon jetzt kaum Zugang zu Bildung haben. In der Schweiz soll ein geplantes Weiterbildungsgesetz des Bundes neue Weichen stellen.
Vielfalt als Chance
Die verschiedenen Disziplinen einer Hochschule bieten ein großes Potenzial an Kooperationsmöglichkeiten. Die Umsetzung in der Praxis allerdings ist eine Herausforderung. An der Berner Fachhochschule wird Weiterbildungsmanagement als Chance verstanden, das Wissen aller Disziplinen insgesamt zu nutzen.
Überlebenshilfe für Bildungsmanager
Leistungserwartungen an Weiterbildung hängen immer vom jeweiligen Anwendungskontext ab. So gilt Weiterbildung im öffentlich-rechtlichen Bereich beispielsweise als soziales Gut, während sie im Bereich von Unternehmen als eine Dienstleistung im ökonomischen Sinne gesehen wird. Das Management von Weiterbildung muss daher immer dem Kontext der jeweiligen Organisation angepasst werden.
Systemisches Weiterbildungsmanagement
Das Weiterbildungsmanagement hat das Potenzial, sich als zentrale Schnittstelle zwischen Personal- und Organisationsentwicklung zu etablieren. Hierfür muss es jedoch neben der „Weiter-Bildung“ des Einzelnen zugleich die „Weiter-Bildung“ der Organisation forcieren. Inspiriert von einem systemischen Organisationsverständnis, werden bestehende Weiterbildungsmanagementansätze kritisch reflektiert und Chancen eines systemischen Weiterbildungsmanagements vorgestellt.
Experten schneller finden
Kompetenzfeststellungsverfahren könnten für Personalbeurteilung und -entwicklung eine neue Zeit einläuten. Denn die gängige Personalpraxis behilft sich mit einer Vielfalt von Instrumenten, die sich im Wesentlichen auf Zeugnisse und externe Beurteilungen beziehen. Im Folgenden soll der schillernde Begriff transparenter gemacht und die Herausforderungen einer operativen Umsetzung überprüft werden.
Weiterbildungsteilnahme und soziale Gerechtigkeit
Weiterbildungsteilnahme und ein für alle Bevölkerungsgruppen offener Zugang zum Weiterbildungssystem gehören seit den 1970er-Jahren zu zentralen Forderungen in bundesdeutschen bildungspolitischen Programmatiken. Aber auch international wird dem Thema gerade in jüngster Zeit besondere Aufmerksamkeit zuteil. Von Interesse ist dabei, inwiefern Zusammenhänge zwischen internationalen und nationalen Programmatiken bestehen.