Grundlagen der Weiterbildung 04/1995: Lernen

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Lernen

Trainingsseminar im Rahmen beruflicher Fort- und Weiterbildung

Lernen als Erwachsener

Die Kehrseite der Professionalisierung in der Erwachsenenbildung Lernen »en passant« – die vergessene Dimension

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Beschreibung

In dieser Ausgabe der Weiterbildung lesen Sie u.a. folgende Beiträge:

Trainingsseminar im Rahmen beruflicher Fort- und Weiterbildung
Systemisch Denken – zielgerichtet Handeln und Problemlösen

Die TeilnehmerInnen, meist MitarbeiterInnen und Führungskräfte aus dem sozialen Bereich, sitzen erwartungsvoll im Fortbildungsseminar. Dessen Veranstaltungstitel lautet wie die Überschrift dieses Beitrages. Meiner obligatorischen Anfangsfrage, was die einzelnen denn motiviert hätte, an diesem Seminar teilzunehmen, folgt eine genauso obligatorische Antwort: Die Seminarausschreibung klinge interessant; man könne sich zwar unter »systemisch« noch nichts genaues vorstellen, sei aber neugierig, zumal ja mittlerweile sehr viel davon die Rede sei. Nach der Einleitungsphase beginne ich, die Teilnehmerinnen in die Thematik einzuführen. Ich spreche von einem neuen paradigmatischen Denken, das in dynamischen Szenarien, in Wechsel und Folgewirkungen operiert und das Abstand nimmt von mono-kausalen Erklärungsmustern und Wenn-Dann-Aussagen.

Lernen als Erwachsener

Viele Erwachsene haben gegenüber dem Lernen im Erwachsenenalter Vorbehalte und Vorurteile. So meinen manche z.B., daß es für Erwachsene, anders als für Kinder und Jugendliche, keine lohnenswerten Ziele und Gründe zum Lernen gibt. Andere gehen davon aus, daß Berufstätigkeit und familiäre Verpflichtungen mit Lernen nicht oder nur sehr schlecht vereinbar sind. Die meisten sind darüber hinaus fest davon überzeugt, daß Lernen unangenehm und freudlos sein muß. Besonders hartnäckig hält sich schließlich das Vorurteil, daß Erwachsene mit zunehmendem Alter an Lernfähigkeit einbüßen. Schlechte Erfahrungen aus der Schulzeit, eine niedrige Selbsteinschätzung, aber auch Bequemlichkeit stecken meist hinter diesen und anderen Vorurteilen gegenüber dem Erwachsenenlernen. Aber auch Untersuchungsergebnisse älteren Datums haben dazu beigetragen, daß insbesondere die Annahme vom Intelligenzabbau weit verbreitet ist. Diese Befunde sind aus heutiger Sicht allerdings nachweislich falsch.

Die Kehrseite der Professionalisierung in der Erwachsenenbildung Lernen »en passant« – die vergessene Dimension

Im Prozeß der Professionalisierung von Erwachsenenbildung – so die Ausgangsthese dieses Beitrags – ist eine Einengung auf intentional fremdorganisiertes Lernen erfolgt. Dies wird an Literaturbelegen nachgewiesen. Für eine Systematische Andragogik wird ein Strukturschema entwickelt, das auch das oft übersehene selbstorganisierte und nichtintentionale Lernen verortet. Exemplarisch wird an Beispielen aufgezeigt, daß die Wahrnehmung dieser an deren Lernfelder ein besseres Verständnis für das Lernen Erwachsener und andere Möglichkeiten für die Erwachsenenbildungspraxis eröffnet. Es wird vorgeschlagen, mit dem Begriff der »lebensbreiten Bildung« diesen mehrdimensionalen Prozessen in Theorie und Praxis der Andragogik mehr Beachtung zu schenken.

Zusätzliche Information

Ausführung

Digitalausgabe, Printausgabe

Format

280 x 210mm

Druck

Komplett in Farbe!

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