Interview mit Herbertz/Jiranek/Selewski/Seibt:
Institut für Konfliktforschung und Krisenberatung
Konzepte zur Krisenforschung
Der Beitrag gibt einen Überblick über die psychologische Krisenforschung. Es werden relevante Forschungsansätze zum Krisenkonzept angesprochen und Überlegungen zu einer wissenschaftlichen Konzeption des Krisenbegriffs angestellt. Der aktuelle Stand psychologischer Krisentheorien wird durch eine Darstellung verschiedener Komponenten des Krisengeschehens dokumentiert. Abschließend werden praktische Folgerungen aus der Krisenforschung für den Umgang mit Krisen gezogen und verschiedene Ansatzpunkte für Hilfen und Interventionen sowohl durch Professionelle als auch im Alltagsleben erläutert.
Verfahren zur Konfliktbearbeitung
Es wird ein handlungsorientiertes Verfahren zur Verbesserung der Fähigkeit zu konstruktiver Problembearbeitung vorgestellt. Im ersten Teil werden die Grundannahmen und Charak1eris1ika des Vojährens erläulert. Es handelt sich um individuelles, erfahrunsgsbezogenes, gruppenunterstütztes Lernen, strukluriert durch die Schritte eines Modells zur konslruktiven Problembearbeilllng. Im zweiten Teil werden fär die Durchfährung der einzelnen Schrille des Verfahrens im Rahmen eines dreitägigen Kompaktkurses methodische Erläulerungen gegeben.
Outplacement-Service
Mit der sich ändernden Geschäftspolitik angesichts der politischen und ökonomischen Herausforderung der 90er Jahre ändert sich auch die Personalpolitik der Wirtschaftsunternehmen. Auch Führungskräfte haben nur noch ein Mandat auf Zeit. Gleichwohl sind die Positionswechsel und Freisetzungen mit erheblichen – nicht nur juristischen und finanziellen – Problemen und persönlichen Krisen verbunden. Outplacement- Service bietet beiden – Unternehmen und Führungskräften – umfassende Hilfe bei dem Trennungsvorgang an.
Im Blick auf Europa: EuGH und Weiterbildungspolitik
Die Kompetenzen der Europäischen Gemeinschaft sind in bildungspolitischen Handlungsfeldern nach dem Wortlaut der Römischen Verträge sehr begrenzt. Die Mitgliedstaaten der EG haben seit jeher in diesen Fragen besonderen Wert auf ihre Autonomie gelegt. Der schwelende Streit um eine europäische Bildungspolitik verschiebt sich jedoch in jüngster Zeit zusehens zugunsten einer wachsenden Gemeinschaftskompetenz, die auch auf den Bereich der Weiterbildung ausstrahlt. Motor dieser Entwicklung ist vor allem der Europäische Gerichtshof (EuGH), der die Organe der Gemeinschaft besonders mit den neuesten zwei Entscheidungen vom März 1989 ein deutliches Stück näher an das Ziel einer bildungspolitischen Leitfunktion herangebracht hat.
Gegenrede: Individualisierung und Expertokratisierung
Im Anschluß an die und in kritischer Kommentierung der Beiträge von Ulich/Faltermaier und Müller-Fohrbrodt werden zwei Problembereiche erörtert: 1) die gesellschaftliche Konstitution persönlicher Krisen und 2) die u. U. problematischen Folgen einer Expertokratisierung der Lösung lebenspraktischer Handlungsprobleme. Hinsichtlich der Entstehung und Verarbeitung persönlicher Lebenskrisen wird das ahistorische Variablenset des Belastungs-Bewältigungs-Paradigmas durch die Rekonstruktion des historisch geltenden Vergesellschaftungsmodus des verzeitlichten Lebenslaufregimes konkretisiert. Mit Blick auf das professionelle Interventionshandeln werden die sozialen Distanzierungen und Abhängigkeiten erörtert, die mit der Inanspruchnahme eines Expertenwissens einhergehen können.
Beispiele: Scheidungsfamilien Suchtprävention
In der Diskussion um eine wirksame Primärprävention der Suchtbekämpfung ist immer wieder die Sinnfrage thematisiert worden. Der vorliegende Beitrag will einen Weg aufzeigen, die Sinnfrage für die Fortbildung von Praktikern und Multiplikatoren in der Suchtprävention fruchtbar zu machen. Nach der Angabe der dabei berücksichtigten theoretischen Grundlagen wird dazu ein grobes didaktisches Rahmenprogramm erstellt und durch methodische Anregungen ergänzt.