Grundlagen der Weiterbildung 01/2005: Lernerfolg

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Lernerfolg

Leistungstests als Instrumente einer Lernerfolgsdiagnostik
Qualitätssicherung in der Erwachsenenbildung
Einsatzgebiete computerbasierter Tests
Handlungsfähigkeit als Leitidee
Möglichkeiten und Grenzen subjektiver Einschätzung
Portfolio-Arbeit in der Weiterbildung
Fünf Thesen zur „Lernerfolgs-Story“
PISA als künftiges Modell
Didaktik und Lernerfolg im E-Learning
Studienangebot Allgemeine Ökologie
Wichtige Aufgabe des Personalmanagements
Systematische Evaluation von Bildungsmaßnahmen

Artikelnummer: wb_2005-01 Kategorien: , , ,

Beschreibung

In der aktuellen Ausgabe der Weiterbildung lesen Sie u.a. folgende Beiträge:

Leistungstests als Instrumente einer Lernerfolgsdiagnostik

Mit jedem Lehrgang, jedem Training und jeder Bildungsmaßnahme ist ein Erfolgsversprechen verbunden. Damit sollen Lernprozesse bei den Teilnehmern angeregt werden, deren intendierte Ziele – allgemein gesagt – im Aufbau von deklarativem oder prozeduralem Wissen liegen. Wissen, Fertigkeiten und Handlungsbereitschaft können sich nahe liegender Weise auf unterschiedlichste inhaltliche Bereiche beziehen, wie auch die entsprechenden Verkündigungen andeuten (z.B. Erwerb fundierten Grundwissens oder berufsfeldspezifischer Kompetenzen, Training von „Soft skills“, Verbesserung des Konfliktlösepotenzials von Führungskräften, Kooperationsförderung in Gruppen, interkulturelle Kompetenz, Kommunikationsfähigkeit). Leistungstests könnten prinzipiell für alle diese Inhalte konzipiert werden.

Qualitätssicherung in der Erwachsenenbildung

Evaluationen zum Lehren und Lernen sind in der Erwachsenenbildung inzwischen weit verbreitet. Werden sie professionell durchgeführt, erweisen sie sich gerade im pädagogischen Bereich als ein wertvolles Instrument nicht nur zur  Rückschau, sondern vor allem auch als empirische Basis für eine nachhaltige Qualitätssicherung bzw. ein bedarfsorientiertes Entwicklungsmanagement organisierter Fort- und Weiterbildungsarbeit. Die Übertragung von normativen, im ökonomischen Produktionsbereich entwickelten Qualitätssicherungssystemen wie „Total Quality Management“ oder ISO-Zertifizierungen auf den Bereich der Weiterbildung lässt sich dabei durchaus kontrovers diskutierten, zumal deren Messebenen eher den Herstellungs- als den für pädagogische Prozesse relevanten Aneignungsprozess des Lernens abbilden. Ganz abgesehen von der Kostenfrage kann deshalb das klassische Instrument des Fragebogens eine dem tatsächlichen Messzweck einer Evaluation dienliche Alternative bieten. Der nachfolgende Bericht zeigt, wie mittels eines relativ einfachen Instrumentariums der Sozialforschung das Ausmaß an Qualität und Effizienz von Bildungsarbeit
belegt, erforderliche Veränderungen aufgezeigt, deren Planung unterstützt und die entsprechende Ausführung legitimiert werden kann.

Einsatzgebiete computerbasierter Tests

Die derzeitigen Veränderungsprozesse im öffentlichen und privaten Bildungssektor haben einen zunehmenden Bedarf an funktionalen und effizienten Kontrollmechanismen für Bildungsqualität und Lernerfolg zur Folge. Um diesem zu begegnen, etabliert sich vermehrt der Einsatzcomputerbasierter Tests, deren Funktionsumfang neue Verwendungszusammenhänge, weit über den Bereich der Lernerfolgskontrolle hinaus, in diversen Gebieten der Bildungsqualität ermöglicht.

Handlungsfähigkeit als Leitidee

Die Ermittlung von Lernerfolg zwingt zur Reflexion auf den Zusammenhang zwischen bildungstheoretischen, lerntheoretischen, didaktisch-methodischen sowie forschungsmethodologischen Fragen. Dieser Zusammenhang wird am Beispiel „fallbasierter“ Weiterbildung offen gelegt.

Möglichkeiten und Grenzen subjektiver Einschätzung

Kursangebote in der Erwachsenenbildung sind in der Regel keine zweckfreien Veranstaltungen: Sie wollen Wissen und Kenntnisse vermitteln (z.B. Sprachkenntnisse, kunsthistorisches Wissen), Kompetenzen und Fertigkeiten ausbilden (z.B. in der Bedienung von Computern oder der Zubereitung von Speisen) oder Bewusstsein schaffen (z.B. Umweltbewusstsein, Gesundheitsbewusstsein). Es ist dann nahe liegend, Lernerfolg als das Erreichen solcher Ziele zu definieren. Festzustellen wäre er etwa über objektive Tests wie klassische Wissens-, Leistungs- und Verhaltenstests. Kennt der Lerner die fremdsprachlichen Vokabeln, weiß er über kunsthistorische zusammenhänge Bescheid, zeigt er sich kompetent in der Bedienung von Computern oder der Handhabung von Küchenutensilien, erweist sich ein verändertes Umwelt- oder Gesundheitsbewusstsein auch in Verhaltensänderungen bei Mülltrennung, Alkohol- oder Nikotingenuss? Einfacher zu handhaben und deshalb ökonomischer wären aber Selbsteinschätzungen der lernenden. Sind sie nicht selbst die besten Experten für ihr eigenes Lernen, wissen sie nicht selbst am besten, was ihnen genutzt hat und was nicht? Man müsste sie nur fragen: War die Teilnahme an diesem oder jenem Seminar ein Erfolg für Sie? Haben Sie etwas gelernt? Wie schätzen Sie Ihren eigenen Lernerfolg ein? Die Methode erscheint einfach und einleuchtend, weist aber eine Reihe von Schwierigkeiten und Unwägbarkeiten auf, die zur Vorsicht mahnen.

Portfolio-Arbeit in der Weiterbildung

Wird Lernen verstanden als ein Prozess, der um effektiv zu sein hohe Anteile an Selbstständigkeit und -tätigkeit aufweisen muss, verwundert es nicht, wenn von Seiten der lernenden ein erhöhter Bedarf nach Rückmeldung bezüglich des eigenen Lernergebnisses bzw. nach Methoden zur Selbsteinschätzung artikuliert wird. Erfolgreiches Lernen funktioniert nicht ohne konstruktives Feedback über den erreichten Leistungsstand und noch bestehende Lernschwierigkeiten und Unsicherheiten. Nur so kann an vorhandenes Wissen angeknüpft und das weitere Vorgehen sinnvoll geplant werden. In diesem Sinne ist Lernerfolgsmessung nicht, wie bisher oft interpretiert, als Festhalten einer statischen Leistungslage, sondern als Mittel zu kontinuierlicher Lernberatung und -entwicklung zu sehen. Die Portfolio-Arbeit kann hierzu interessante Ansatzpunkte liefern.

Fünf Thesen zur „Lernerfolgs-Story“

Seit die PISA-Studie und ihre zahlreichen Nachfolger – bald auch für Erwachsene! – uns alarmiert haben, zittern wir in Erwartung der nächsten erwartbaren Tests, die jene Ausgangsdiagnose validieren, die besagt, dass da etwas nicht stimmt bezüglich der Lernerfolgsaussichten in unserem Bildungssystem. Auch im Kontext der Weiterbildung wird seit jeher unter dem Signum von Evaluation und Bildungscontrolling getestet, ob der angestrebte Lernerfolg sich wohl eingestellt haben mag. Optimierungsanstrengungen folgen dort wie da, um die Schere zwischen dem, was gelernt werden sollte und dem, was tatsächlich als „gelernt“ gemessen wurde, zu schließen. Der Lernerfolg macht uns zu schaffen, weil wir ihn immer wieder mal nicht schaffen.

PISA als künftiges Modell

Die Methode des Vergleichs in den Erziehungswissenschaften geht auf eine Publikation unter dem Titel „Esquisse et vues preliminaires d’un ouvrage sur l’education comparee“ des französischen Erziehungswissenschaftlers Jullien de Paris aus dem Jahre 1817 zurück. Seither hat diese Teildisziplin der Erziehungswissenschaften eine gewisse Tradition aufgebaut, die sich in mehrere Etappen einteilen lässt. Die heutige vergleichende Berufsbildungsforschung hingegen ist erst in den letzten zwanzig bis dreißig Jahren entstanden. Üblicherweise basieren die komparatistischen Studien zu den allgemeinen und beruflichen Bildungssystemen auf so genannten Indikatoren oder Kriterien, die allzu oft ohne theoretisches Fundament in Expertenkreisen debattiert und entwickelt werden. Da es aber die teilnehmenden Experten, die innerhalb europäischer Gremien tagen, meist nicht unterlassen können, eine nationale Position einzunehmen, gelingt es nur selten, spezifisch europäische Indikatoren oder Kriterien zu entwickeln, die über einen minimalen Kompromiss hinausgehen. Als Modell könnten daher künftig die PISAStudien der OECD dienen, die einen Einfluss der nationalen Bildungsministerien von vornherein ausschlossen.

Didaktik und Lernerfolg im E-Learning

An E-Learning werden hohe Erwartungen hinsichtlich der didaktischen Qualität gestellt, die von den vorhandenen Lernprodukten nur zum Teil erfüllt werden. Als Schwierigkeit erweist sich, dass lehrende und Lernprozessentwickler den vorhandenen didaktischen Ansätzen mitunter skeptisch begegnen. Kritisiert wird oft die mangelnde Praxisnähe. Soll bei der Entwicklung eines Lernproduktes nicht allein das technisch Machbare im Vordergrund stehen, sind didaktische Überlegungen von Beginn an zwingend notwendig (vgl. Dichanz 2002, S. 16ff.).

Studienangebot Allgemeine Ökologie

Seit 1992 bietet die Universität Bern unter der Bezeichnung „Allgemeine Ökologie“ (AÖ) interdisziplinär-ökologische Studiengänge an, die von Studierenden aller Fachrichtungen als Neben- oder Ergänzungsfach belegt oder als zusätzlicher Studienteil absolviert werden können. Allgemeine Ökologie ist eine interdisziplinäre Zusatzqualifikation, welche die im Hauptfach erworbenen fachlichen Qualifikationen ergänzt. In diesem Artikel werden Ziele und Aufbau der Studiengänge kurz beschrieben, es wird auf einige spezielle didaktische Settings eingegangen und die Frage der Überprüfung der Lernzielerreichung wird diskutiert.

Wichtige Aufgabe des Personalmanagements

Für den beruflichen Lebensweg reicht nicht allein, eine fundierte Aus- und Weiterbildung mit guten Noten abzuschließen. Wichtig ist die wirkungsvolle Umsetzung des Gelernten in den Geschäftsprozess. Der Vorgesetzte bleibt aufgefordert, das Potenzial seiner Mitarbeiter stetig zu entwickeln und es immer vor neue Herausforderungen zu stellen. Nicht vergessen darf er dabei deren monetäre und nicht-monetäre Förderung.

Systematische Evaluation von Bildungsmaßnahmen

Ziel dieses Beitrages ist es, anhand der Entwicklungsgeschichte zweier Evaluationswerkzeuge nachvollziehbar zu machen, wie eine Orientierung an wissenschaftlichen Standards einerseits und am praktischen Nutzen der Auftraggeber andererseits eine erfolgreiche Entwicklung und Implementation von Instrumenten zur Evaluation und damit eine systematische Evaluation von Bildungsmaßnahmen ermöglicht.

Zusätzliche Information

Ausführung

Digitalausgabe, Printausgabe

Format

280 x 210mm

Druck

Komplett in Farbe!

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