Grundlagen der Weiterbildung 04/1993: Wirkung und Grenzen der Weiterbildung

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Wirkung und Grenzen der Weiterbildung

„Doppelte“ Wirklichkeit der Weiterbildung
Personalentwicklung: Weiterbildung skeptisch beäugt
Umschulung: Lernprobleme und Lehrerwartungen arbeitsloser Umschüler
Wirkungen der betrieblichen Bildungsarbeit
European Society for Research on the Education of Adults – ESREA
Erwachsenenbildung in Polen
Prozeßorientiertes Bildungsmanagement

Artikelnummer: wb_1993-04 Kategorien: , , , , ,

Beschreibung

In der aktuellen Ausgabe der Weiterbildung lesen Sie u.a. folgende Beiträge:

Interview mit Staatssekretär Dr. Fritz Schaumann:

„Bildung hat wieder Konjunktur“

„Doppelte“ Wirklichkeit der Weiterbildung

Eingebunden in den gesellschaftlichen Prozeß der Moderne und gelenkt von der Wahrnehmungsperspektive einer Bildungsgesellschaft erscheint Weiterbildung als der Stoff für das verallgemeinerte Drehbuch „anything goes“. Die Titel „Weiterbildungssystem“ und „lebenslanges Lernen“ dienen dabei als Stilisierungen einer idealisierten Gesamtannahme von Weiterbildung. Und die Weiterbildungsforschung, die überwiegend auf Teilnehmer/-innen bzw. Teilnahmehäufigkeit fokussiert ist, reproduziert das Bild vom scheinbar unbegrenzten Markt der Weiterbildungsmöglichkeiten. Not tut eine systematische Erweiterung der Anschauungsweise über Weiterbildung zugunsten des Weiterbildungsangebots als Gelegenheitsstruktur der Weiterbildungsteilnahme und Nicht-Teilnahme. In diesem Artikel wird ein Diskussionsansatz zur Vernetzung der individuellen und der institutionellen Akteure der Weiterbildung vorgestellt. Es wird danach gefragt, wo sich die individuellen (Teilnehmer/-innen) und institutionellen (Angebotsstruktur) Akteure treffen, wie individuelle Teilnahmemotivation und überindividuelle Regelungen zusammenkommen.

Personalentwicklung: Weiterbildung skeptisch beäugt

Die Meinungen zur Weiterbildung, insbesondere zu ihrem Erfolg sind in rezessiven Zeiten nicht sehr hoch. Controller und Skeptiker berufen sich dann gern auf exotische Seminare und stellen, daraus abgeleitet, selbst sinnvoll geplante und durchgeführte Maßnahmen in Frage. Mangelnde Systematik, zu geringe Abstimmung mit den Unternehmenszielen, fehlerhafte Bedarfsplanung, zu wenig intensive Vorbereitung der Teilnehmer vor Seminarbeginn und kein nachvollziehbarer Trainingserfolg, dies ist die Palette der Vorwürfe und skeptischen Anmerkungen der Kritiker.

Umschulung: Lernprobleme und Lehrerwartungen arbeitsloser Umschüler

Die Weiterbildungsszene in den neuen Bundesländern steht im Zeichen einer „Neuen Unübersichtlichkeit“. Derzeit dominieren in ihr „Maßnahmen“ zur Umschulung Arbeitsloser. Umschulungen werden
als ein probates Mittel angesehen, um die Folgen der sozialen Umbruchkrise zu mildern oder gar mit zu beheben. Umschulungen sind indes auch zum Brennspiegel dieser Krise geworden. Trotz vielfach sichtbarer „Umschulung auf Halde“ werden sie mit existenziellen Hoffnungen be- bzw. überfrachtet. Zunehmende kritische Stimmen sehen in ihnen eine bloße „Beschäftigungstherapie“ oder – drastischer noch – ein illusionäres Konzept „sozialer Entsorgung“. Hinzu kommt, daß sich manche Umschulung auch als profitables Geschäft erweisen soll. Zu der diagnostizierten mindestens dreifachen Krise der ostdeutschen Weiterbildung 1, der institutionellen, der kognitiven und der sozialen Krise, hat sich längst auch eine didaktische gesellt. Angesichts eines am vermuteten Bedarf orientierten Umschulungspragmatismus erscheint im Interesse zu qualifizierender Bewertungs- und Entscheidungsprozesse eine didaktische und sozialpsychologische Reflexion unabdingbar. Gestützt auf eigene Lehrerfahrungen und auf eine Befragung von Umschülern zur Industriekauffrau bzw. zum Industriekaufmann in einem von der Industrie- und Handelskammer Halle/S – Dessau veranstalteten zweijährigen Kurs wird versucht, hierfür einen zumindest punktuellen Einstieg zu eröffnen bzw. ein Angebot zur Diskussion zu unterbreiten.

Wirkungen der betrieblichen Bildungsarbeit

Eine Anforderung an vorausschauende Führungskräfte ist, Bildungsmaßnahmen bewußt und systematisch zur Überlebenssicherung im weltweiten Wettbewerb einzusetzen. Zwei Trends beeinflussen dabei das bunte Geschehen im Bildungsmarkt.

European Society for Research on the Education of Adults – ESREA

The establishment of the European Society for Research on the Education of Adults in 1991 has created a potential basis for the organization of a European forum, which will encourage university-based researchers to co-operate in the development of rigorous research on the education of adults. This initiative is the product of informal discussions which had taken place in rec;ent years during a variety of meetings. These included the two ERASMUS programmes for adult education, and a small number of existing European networks in very specific areas of research. The ESREA initiative has been weil received and has found supporters throughout Europe. At the beginning of 1993, ESREA has almost two hundred individual and associate institutional members who range from Estonia to Turkey, Eire to the CIS (trans: Commonwealth of Independent States), and all countries in between.

Erwachsenenbildung in Polen

Im folgenden werden Chancen und Gefahren für die Entwicklung der Erwachsenenbildung in Polen vorgestellt; für die Erwachsenenbildung, die als praktischer Weg des Erwerbs von beruflichen Kompetenzen und von im Alltag nützlichem Wissen verstanden und praktiziert wird, um dem Individuum seine Selbstverwirklichung in der Gesellschaft zu ermöglichen. Ob die Erwachsenenbildung jedoch ihre Chancen nutzt oder ob sie den Gefahren erliegt, ist nicht allein von den Organisatoren und von den Teilnehmern der Bildung abhängig; die Richtung der Veränderungen und die wirtschaftliche und politische Entwicklung des Staates können vor allem diese Chancen vergrößern oder die Schwierigkeiten kumulieren.

Prozeßorientiertes Bildungsmanagement

In zunehmendem Maße wird das Mitarbeiterpotential zum kritischen Erfolgsfaktor bei der Schaffung und Sicherung der Leistungsfähigkeit der Unternehmen. Hieraus resultieren neue Anforderungen an das Personalwesen. Der Personalentwicklung durch Weiterbildungsmaßnahmen kommt wachsende Bedeutung zu. Da die Qualifikationsanforderungen je nach Unternehmensund Umweltsituation variieren, ist eine enge Verknüpfung von Weiterbildung und Unternehmensstrategie notwendig, um die Strategieentwicklung und -umsetzung durch geeignete Bildungsmaßnahmen zu unterstützen. Dies setzt eine ergebnisorientierte Planung von Weiterbildungsmaßnahmen und die Entwicklung von Steuerungsinstrumenten voraus, die eine Erfassung und Analyse der für Bildungsprogramme relevanten Erfolgsfaktoren ermöglichen. Die folgenden Überlegungen zu einem prozeßorientierten Bildungsmanagement basieren auf mehreren empirischen Erhebungen, die im Rahmen einer Längsschnittstudie durchgeführt wurden. Sie unterstreichen die Notwendigkeit des Überganges von einem Denken in isolierten Bildungsmaßnahmen zu einer ganzheitlichen Sichtweise, die unterschiedliche Lernebenen bzw. Bildungskonzepte ebenso berücksichtigt wie die einer Qualifizierungsmaßnahmen vor- und nachgelagerten Phasen.

Zusätzliche Information

Ausführung

Digitalausgabe, Printausgabe

Format

280 x 210mm

Druck

Komplett in Farbe!

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