Weiterbildung 06/2016: Professionalisierung in der Erwachsenenpädagogik

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Schwerpunkt: Professionalisierung in der Erwachsenenpädagogik

Lehr-Lern-Arrangements entwickeln
Programmplanung und Bildungsmanagement
Prekäre Beschäftigungsverhältnisse versus Professionalisierung

Weitere Themen:

Validierung in der Erwachsenenpädagogik
Neue Perspektive auf die Professionalisierung
Wann führt Qualifizierung zu Professionalität?

Artikelnummer: wb_2016-06 Kategorien: , , , ,

Beschreibung

Die gesellschaftliche Rolle der Weiterbildung wird breit anerkannt, doch ihre Professionalität bleibt umstritten und unterscheidet sich von klassischen Professionen wie Medizin oder Recht. Während einige, wie in einem Interview mit der Deutschen Telekom dargestellt, traditionelle erwachsenenpädagogische Rollen in Frage stellen und Fachexperten favorisieren, die direkt am Arbeitsplatz lernen, betonen andere die Notwendigkeit einer spezifischen erwachsenenbildnerischen Professionalität. Diese Debatte umfasst auch Herausforderungen wie Antinomien und Widersprüche im Feld. Zudem werden Probleme der Prekarisierung und unzureichende Honorarsätze thematisiert, was die Professionalisierung gefährdet. Auf methodischer Ebene wird vorgeschlagen, durch rekonstruktives Fallverstehen in der Beratung professionelle erwachsenenbildnerische Kompetenzen zu schärfen.

In dieser Ausgabe der Weiterbildung lesen Sie unter Anderem:

Interview mit Markus Lecke, Deutsche Telekom AG:

Für das Weiterbildungspersonal gilt: hohe Eigeninitiative in der eigenen Weiterbildung anstelle von verordneten Angeboten per Gießkanne.“

Kann Professionalität individuell vermessen werden?

Professionalität sollte weniger als individuelle Kompetenz betrachtet werden denn vielmehr als kollektiver Prozess. Im Rahmen des kunst- und kulturpädagogischen Forschungsprojekts zu Differenz und Professionalisierung „Facing the Differences“ wurden Lehr-Lern-Arrangements erarbeitet, die zum Ziel haben, Wissen zu vermitteln, Kompetenzen zu entwickeln sowie zur (Selbst-)Reflexion anzuregen und damit Bildungsprozesse zu initiieren.

Erwachsenenpädagogische Professionalität

Laut Nationalem Bildungsbericht sind mehr als die Hälfte aller Beschäftigten des Weiterbildungssektors Honorarlehrkräfte. Und trotz einer hohen Akademikerrate zeigt die Personalstruktur ein eher semiprofessionelles Erscheinungsbild. Wäre hier ein einheitsstiftendes Professionalitätskriterium vonnöten?

Aktuelle Herausforderungen in Weiterbildungsinstitutionen

Programmplanung ist eine der Kernkompetenzen in der Erwachsenenbildung. Dabei müssen zugleich gesellschaftliche, institutionelle und individuelle Bedarfe und Bedürfnisse berücksichtigt werden. Eine kontinuierliche Professionalität ist deshalb gefragt, denn es muss schnell, flexibel, aber auch ausbalanciert und zentrale
Entwicklungen antizipierend, in verschiedenen Zeithorizonten geplant werden. Dafür braucht es Autonomie und stützende Strukturen.

Fallarbeit in der Weiterbildung

Ein wesentliches Kennzeichen von Professionalität ist Fallarbeit. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Fähigkeit, zwischen den vorhandenen Beständen des abstrakt-generalisierten professionellen Wissens und den spezifischen Problemen des Falls eine Verknüpfung herzustellen. Diese als Transformationskompetenz bezeichnete Fähigkeit wird zugleich als zentrales Merkmal erwachsenenbildnerischer Professionalität charakterisiert.

Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen?

Der Professionalisierungsprozess in der Weiterbildung ist noch lange nicht so weit vorangeschritten, dass die Frage der Beschäftigungsbedingungen vernachlässigt werden könnte. Weit über die Hälfte derer, die als hauptberufliche Honorarkräfte in der Weiterbildung tätig sind, erwirtschaftet ein Einkommen unterhalb der Prekaritätsschwelle. Dies ergaben die Daten des wbpersonalmonitor. Eine differenziertere Betrachtung der Berufsentwicklungsperspektiven ist daher erforderlich.

Unterstützen statt verwalten

Die Erwachsenenbildung beschäftigt sich gemeinhin mit dem Lehren und Lernen Erwachsener. Zum Wesen der Erwachsenenbildung gehört aber auch, auf Veränderungen zu reagieren, neue Ansätze und Aufgaben aufzugreifen und sowohl in den wissenschaftlichen Diskurs als auch in die pädagogische Ausgestaltung von Lehr-Lern-Arrangements zu integrieren. Die Validierung von nicht-formal und informell erworbenen Kompetenzen ist eine dieser neuen Facetten, die in den vergangenen Jahren in den Fokus der Aufmerksamkeit geraten ist und von der Erwachsenenbildung aufgegriffen wurde. Es fragt sich allerdings, ob diese Thematik nicht eine Zumutung für die pädagogische Arbeit mit Erwachsenen ist.

Neue Perspektive auf die Professionalisierung

Die Frage nach der Professionalisierung von Erwachsenenbildung/Weiterbildung wird seit den 1960er-Jahren unter verschiedenen Schwerpunktsetzungen diskutiert. Derzeit erscheint es in der Forschung angebracht, sich von Analyseperspektiven zu lösen, die sich ausschließlich an statischen Konzepten klassischer Professionstheorien orientieren. Dazu gehören etwa attributionstheoretische Sichtweisen, die Professionen anhand der Erfüllung struktureller Merkmale, wie Gemeinwohlorientierung, akademische Ausbildung oder einem Berufsverband, untersuchen. Vielmehr werden Professionalisierungsprozesse in der Erwachsenenbildungsforschung vermehrt situationsspezifisch und handlungsorientiert betrachtet.

Wann führt Qualifizierung zu Professionalität?

In welcher Beziehung stehen Qualifizierung und Professionalität zueinander? Wir versuchen, diese Frage auf evidenzbasierter Grundlage zu klären. Zunächst werden kurz das Lehr-/Lerndesign und zentrale didaktische Prinzipien skizziert, die den auf Professionalität abzielenden Qualifizierungsmaßnahmen im Projekt mekoBASIS unterliegen. Ausgehend von den empirisch gewonnenen Daten kann dann ein Kausalmodell entwickelt werden, das den ursächlichen Zusammenhang darstellt zwischen Elementen (Variablen) der Qualifizierung und dem Grad an Professionalität, wie er sich im praktischen Feld nachweisen lässt.

Improvements to the process of teaching and learning

E-learning continuing education has been largely adopted in Brazil, a country which covers an area more than 20 times as big as Germany. Public and private institutions of higher education have implemented this education modality, which is a great opportunity to get more access and training opportunities for many target groups. This scenario highlights “Continuing Education Extension E-learning Course in School Boards”, developed by the Federal University of São Carlos (UFSCar).

Zusätzliche Information

Ausführung

Digitalausgabe, Printausgabe

Format

280x210mm

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