Interview mit Martin Kušej, Direktor am Burgtheater Wien:
„Zuschauern wird tatsächlich fad, wenn sie nur ‚bedient‘ und nicht auch herausgefordert werden.“
Pädagogik muss kritisch bleiben
Die Pädagogik sollte den Anspruch auf die Untersuchung und Reflexion der Wirksamkeit der eigenen Arbeit nicht aufgeben. Sie muss dabei aber ganz besonders im Auge behalten, wer mit welchem Interesse Evidenzbasiertheit fordert. Und solchen Interessen, denen es weniger um Bildung denn um Anpassung geht, muss kritisch begegnet werden.
Von der Angebots- zur Nachfrageorientierung
Bei der Entwicklung von Weiterbildungsangeboten spielen die Anforderungen des Arbeitsmarkts und der Zielgruppen eine wichtige Rolle. Deshalb wurde an der TU Kaiserslautern nun erforscht, wie regionale Arbeitsmarkt- und Bildungsdaten für die Schaffung wissenschaftlicher Weiterbildungsangebote genutzt werden können, um so eine evidenzbasierte Entwicklung von Studiengängen zu unterstützen.
Wissenschaftliche Weiterbildung stärken
Im Rahmen der Etablierung von weiterbildenden Studienangeboten kann Evidenzbasierung durchaus eine wichtige Grundlage bieten. Berichtssysteme, Analysen zur hochschulischen Weiterbildung und Studien zur Konzipierung von weiterbildenden Studien liefern dabei empirisch relevante und belastbare Informationen.
Digitalisierung in der Medizin
Die Interventionsmöglichkeiten im Bereich der Medizin entwickeln sich zunehmend schneller, nicht zuletzt auch durch den technischen Fortschritt digitaler Gesundheitstechnologien. Wie wirksam diese aber sind, kann oft nur unzureichend oder erst im Nachhinein überprüft werden. Hier müssen dringend neue Verfahren der Datenerhebung, -auswertung und Evaluation im Kontext komplexer, digitaler Gesundheitsinterventionen entwickelt werden.
Arbeitsmarktorientierte Erwachsenenbildung
Evidenzbasierte Forschung kann immer nur das prüfen, was es in der Weiterbildungspraxis schon längst gibt. Neue pädagogische Konzepte werden durch sie nicht entwickelt. So sind Innovationen immer die Arbeit der Weiterbildnerinnen und -bildner. Diese sollten daher selbstbewusster gegenüber Forschung und Politik auftreten.
Das Lernen neu erfinden
Lernen wird in Organisationen immer wichtiger. Gleichzeitig verlieren die klassischen Ansätze im betrieblichen Lernen an Wirkung. Personalentwicklung kann künftig nichts mehr ausrichten. Dennoch wird sie mehr denn je gebraucht. Allerdings nur, wenn sie es schafft, sich komplett neu zu erfinden.
Qualitätsgewinn im professionellen Handeln
Der Begriff der „Evidenzbasierung“ hat zurzeit in verschiedenen pädagogischen Kontexten Konjunktur. Ausgehend von einflussreichen Entwicklungen in den Vereinigten Staaten, die sich stark an Konzeptionen einer „evidence-based medicine“ orientieren, ist „Evidenzbasierung“ auch im deutschsprachigen Raum in den Bildungswissenschaften, zum Beispiel in der Pädagogik, angekommen. Die Beschäftigung mit Evidenzbasierung beziehungsweise – bescheidener – mit Evidenzorientierung in der Weiterbildung ist deshalb naheliegend.
Lehrkompetenz an Hochschulen entwickeln
Wie entwickeln Lehrende an einer Hochschule ihre Lehrkompetenz? Kompetente Lehrende wissen, wie sie in Lehrsituationen handeln müssen, selbst wenn Situationen sie vor Herausforderungen stellen, und sie handeln kompetent gegenüber jenen Herausforderungen, auf die sie treffen. Eine Möglichkeit, die Entwicklung dieser Kompetenz zu verstehen, bieten praxistheoretische Perspektiven, die hier vorgestellt werden.
Neue Dimensionen des Lernens
Massive Open Online Courses, kurz MOOCs, sind einer der Trends im Bereich des technologiegestützten Lehrens und Lernens. Daher ist es wenig verwunderlich, dass alle Bildungssektoren davon profitieren können. Am Beispiel der MOOC-Plattform iMooX. at wird in dem Beitrag die Sichtweise auf diese Form von Online-Kursen dargelegt und gezeigt, auf welch vielfältige Weise diese die Bildung der Gesellschaft erweitern können. Insbesondere ist durch das Aufkommen neuer (medien)didaktischer Formen der Einsatz beträchtlich erweitert worden, sodass MOOCs zukünftig wohl noch eine größere Rolle spielen werden.