Grundlagen der Weiterbildung 06/1990: Weiterbildung in Europa

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Weiterbildung in Europa

Bundesregierung zu Bildung und Europa
Vom „Binnenmarkt“ zum „Bildungsmarkt“
Netzwerke europäischer Weiterbildung
One-World-Manager-TypenSchulung
Grundsatzmemorandum zur Bildungspolitik
Individualisation
Einigungsvertrag

Artikelnummer: wb_1990-06 Kategorien: , , , ,

Beschreibung

In der aktuellen Ausgabe der Weiterbildung lesen Sie u.a. folgende Beiträge:

Bundesregierung zu Bildung und Europa

Am 26. Oktober 1990 hat der Deutsche Bundestag den Enquete-Bericht „Bildung 2000“ entgegengenommen und debattiert. GdWZ wird in Heft 1/1991 darüber ausführlich berichten. Wegen des thematischen Zusammenhangs dokumentieren wir heute die Positionsbestimmung der Bundesregierung zu „Bildung und Europa“.

Vom „Binnenmarkt“ zum „Bildungsmarkt“

Die politisch getroffene Entscheidung, zum l. Januar 1993 den „Europäischen Binnenmarkt“ zu errichten, ist von einer Reichweite, die in jüngerer Zeit vielfach diskutiert und apostrophiert worden ist. Daß dabei die ökonomischen Aspekte und ihre Auswirkungen in der allgemeinen Reflexion und in spezieller Kommentierung im Vordergrund standen, ist angesichts des Sachgehaltes der Entscheidung zunächst durchaus einleuchtend. Das Gewicht wirtschaftlicher Realitäten und die mit der Konstituierung eines aus rd. 340 Millionen Einwohnern bestehenden Europäischen Binnenmarktes bindet durchaus logisch zunächst die primäre Aufmerksamkeit an die neu bevorstehende Ökonomie, ihre wahrscheinlichen Begleiterscheinungen und Folgewirkungen. Inzwischen hat auch die bildungspolitische Diskussion vor dem Hintergrund des bevorstehenden europäischen – zunächst wirtschaftlichen – Zusammenschlusses durchaus differenziert begonnen. Auch die institutionalisierte deutsche Erwachsenenbildung, ihre Gremien und Publikationsorgane haben sich dieser europäischen Frage angenommen. 1 Dabei fällt auf, daß überwiegend in Orientierung an den Problemen des neuen „Marktes“ spezielle Fragen behandelt werden wie bildungspolitische Aktionsprogramme, Aspekte sprachlicher Weiterbildung oder Probleme beruflicher Fortbildung. Eher beiläufig wird hier und da die Notwendigkeit grundsätzlicher Berücksichtigung der „europäischen Dimension“ in Erziehung, Schule und Erwachsenenbildung erwähnt. Hier ist der Ansatzpunkt des folgenden Beitrags. Er will kritisch-appellativ aufmerksam machen auf die in der bisherigen Diskussion zu kurz gekommene Frage notwendiger Integration des europäischen Prinzips in ein zukunftsorientiertes Bildungsdenken. Denn wenn wir das künftige Europa des Binnenmarktes nicht nur als ein Problemfeld ökonomischer Kräfte und Prozesse sehen wollen, wenn wir vielmehr das wirtschaftlich vereinigte Europa als einen gemeinsamen Lebensraum aus gemeinsamen Wurzeln verstehen und dabei gleichzeitig den politischen Bestrebungen einer» Vereinigung« Eu’ropas, in welcher endgültigen Konstruktion auch immer, eine realistische Chance geben wollen, dann ist gerade hier antizipatorische Bildungsarbeit gefragt und über die Magisierung eines Datums oder die Rede von „Beginn eines neuen Zeitabschnittes“ hinaus die systematische Grundfrage an die bildungspolitische Relevanz des bevorstehenden europäischen Prozesses zu stellen. Dies soll in dem hier möglichen Rahmen in der Perspektive von Anfrage und Aufgabe für die Erwachsenenbildung geschehen.

Netzwerke europäischer Weiterbildung

Seit 1945 hat sich die internationale Ausrichtung der Erwachsenenbildung sehr verstärkt. Einerseits waren es zwischenstaatliche Organisationen auf internationaler wie europäischer Ebene, die in der Erwachsenenbildung einen wichtigen Faktor ihrer politischen, wirtschaftlichen und sozialen Programme erkannten. Andererseits gab es aus den Kreisen der Erwachsenenbildner selbst das Bestreben, den Blick über die Grenzen zu richten und – trotz der Unterschiede in den Strukturen – gemeinsame Anliegen in supranationalen Zusammenschlüssen zu verfolgen. Im Aufbau des neuen Europa könnten diese Netzwerke einen wichtigen Beitrag leisten.

One-World-Manager-TypenSchulung

In der deutschen Literatur und der Praxis wird überwiegend von einer einheitlichen „machbaren“ Kultur in einer internationalen Unternehmung ausgegangen und damit die Weiterbildung und Entwicklung eines „One-World-M anager-Typs“ in jeder Organisation gefordert. In Anlehnung an die amerikanische interkulturelle Managementforschung und anhand praktischer Beispiele widerlegt der Autor obige These und verdeutlicht, daß deutsche Unternehmen in ihrer Managementausbildung einen Irrtum begehen.

Grundsatzmemorandum zur Bildungspolitik

Die Kommission der Europäischen Gemeinschaft in Brüssel hat in einem Grundsatzmemorandum deutlich gemacht, daß sie Ansprüche an die Regelung des Bildungswesens stellt, die auf eigene Kompetenzen schließen lassen. Hat die Kommission damit ihre Kompetenz überschritten oder haben Sie eine solche Initiative erwartet?

Individualisation

Die Situation der beruflichen Weiterbildung in Frankreich am Ende der 80er Jahre läßt sich kennzeichnen als Bemühung um die Individualisierung. Alle offiziellen Texte, alle Deklarationen der Verantwortlichen offenbaren den Willen, Bildungsaktivitäten maßgeschneidert, differenziert, personenbezogen in Gang zu setzen.

Einigungsvertrag

Mit großem Fleiß und unter hohem Erwartungsdruck von Politikern und Bürgern wurde ein Einigungsvertrag ausgehandelt, der nach über 40 Jahren der Trennung die beiden deutschen Teilstaaten zusammenführen soll. Weiterbildung spielt in diesem Vertrag keine Rolle. Das Stichwort ist nur ein einziges Mal als Fußnote in Anlage 1, Kap. 16, Abschn. 3 erwähnt: Berufliche Weiterbildung. Dies verdient vom Chronisten festgehalten zu werden, spiegelt es doch einen Sachverhalt wieder, den wir aus der „Alt-Bundesrepublik“ bereits gewöhnt sind: Bildungs und Weiterbildung hat nur eine geringe Lobby.

Zusätzliche Information

Ausführung

Digitalausgabe, Printausgabe

Format

280 x 210mm

Druck

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