Weiterbildung 02/2016: Gut beraten in allen Lebenslagen

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Schwerpunkt: Gut beraten in allen Lebenslagen

Beratungsoverload
Autonomie begleiten und unterstützen
GPS für Lebensführung

Weitere Themen:

Ambivalente Karrieren
Fachkräftesicherung in kleinen Unternehmen
Hilfe zur gezielten Lernoptimierung

Artikelnummer: wb_2016-02 Kategorien: , , , ,

Beschreibung

In einer Welt voller Unsicherheiten und Komplexitäten ist Beratung ein wachsender Sektor, der 2015 einen Umsatz von 27 Milliarden Euro erreichte, mit einer erwarteten Steigerung auch in den Folgejahren. Beratung wird immer mehr nachgefragt, nicht nur im Unternehmensbereich, sondern auch in Weiterbildung, psychosozialen Diensten und Gesundheitsvorsorge. Doch was kennzeichnet „gute“ Beratung und wie grenzt sie sich von anderen Formen wie Therapie ab? Dieses Heft diskutiert, ob Beratung auch zur Entmündigung führen kann und ob nicht oft ein genaues Zuhören und selbstgesteuertes Informieren ausreichen würden. Es hinterfragt den Nutzen von Beratung in einer Zeit gesellschaftlicher Umbrüche, betont die Notwendigkeit von Beratungs- und Lernprozessen, die sowohl Kompetenzen vermitteln als auch Orientierung bieten.

In dieser Ausgabe der Weiterbildung lesen Sie unter Anderem:

Interview mit Wiltrud Gieseke, Professorin an der Humboldt-Universität zu Berlin:

Bildungsberatung tut Not, denn das Angebot auf dem Weiterbildungsmarkt ist unüberschaubar groß. Wichtig dabei ist, den Ratsuchenden in seiner Autonomie zu unterstützen und ihn nicht von der Beratung abhängig zu machen.

Beratungsoverload

Der rasche Wandel mit seiner Forderung nach lebenslangem Lernen schafft einen hohen Druck, sich permanent selbst zu optimieren. Unsicherheit bis hin zur Orientierungslosigkeit sind die Folgen. Beratung wäre hier also gut. Doch oft macht schon die Vielfalt an Beratungsangeboten wieder ratlos. Wie also findet man die passende Beratung und was ist überhaupt gute Beratung?

Selbstvertrauen und Zuversicht stärken

Beratung und Therapie müssen voneinander unterschieden werden. Dennoch ist in der Praxis oftmals keine klare Abgrenzung möglich, ist doch häufig auch die Grenze zwischen “gesund” und “krank” nicht eindeutig zu ziehen. Beiden Formaten gemein sollten in jedem Fall eine professionelle Helferbeziehung sowie das Ermöglichen von Lernprozessen sein.

Unsicherheit bewältigen

Ungewissheit ist eine Konstante im menschlichen Leben, ebenso wie der Wunsch nach Sicherheit. Und schon lange nicht mehr war die Diskrepanz zwischen beiden Zuständen so groß wie zurzeit. Die Psychologie des Selbstmanagements kann helfen, die Menschen dort abzuholen, wo sie stehen, Lernprozesse in Gang zu setzen und so zu mehr Selbstsicherhit und Selbstvertrauen führen.

Autonomie begleiten und unterstützen

Die steten Veränderungen unserer Lebenswelt bringen ein immenses Maß an Möglichkeiten der Lebensgestaltung mit sich. Dies spiegelt sich auch in den Bildungs- und Berufsverläufen wider. Mit dieser Freiheit sind gleichzeitig aber auch hohe Anforderungen an die Eigenverantwortlichkeit des Einzelnen verbunden, die schnell eine Überforderung darstellen können. Beratung kann hier eine relevante Handlungsorientierung bieten.

GPS für Lebensführung

In unserer Zeit großer Umbrüche und scheinbar grenzenloser Möglichkeiten wird das Leben zu einer regelrechten Managementaufgabe. Und für alles und jedes kann man sich heutzutage überall Rat holen. Aber Vorsicht: Der Dschungel an Ratgebern und Bildungsangeboten erzeugt oft mehr Konfusion und Unselbstständigkeit und bietet so kaum Hilfe für ein gelingendes Leben. Wichtigstes Element guter Beratung sollte daher die Befähigung zum Umgang mit genau diesen Umbrüchen und Möglichkeiten sein.

Bildungspolitik: Ambivalente Karrieren

Das Thema der Durchlässigkeit zwischen der dualen Berufsausbildung und lebensbegleitender Weiterbildung ist in den letzten Jahrzehnten immer wieder in den Fokus der bildungspolitischen Aufmerksamkeit gerückt worden, wenngleich der Ertrag letztlich noch immer eher bescheiden ist. Anlass zur Sorge geben dabei starre, institutionell “abgesicherte” Reproduktionsmuster, die grundlegende Formen sozialer Mobilität für bestimmte Gruppen langfristig versperren.

HRM: Potenzial zur Fachkräftesicherung nutzen

Weiterbildung ist ein wichtiges Mittel, um die Kompetenzen der Mitarbeiter an die sich ändernden Arbeitsbedingungen anzupassen. Zudem hilft sie, Fachkräftebedarfe, die nicht über den externen Arbeitsmarkt gedeckt werden können, durch Weiterqualifizierung bereits beschäftigter Mitarbeiter zu decken.

Forschung: Hilfe zur gezielten Lernoptimierung

VeLLE® ist das Akronym für ein mittlerweile in der Weiterbildung gut etabliertes Diagnose- und Beratungstool. Es wurde erstellt auf der Grundlage von Ergebnissen empirischer Erhebungen in mehreren Forschungsprojekten zum Lernen Erwachsener. Die Arbeit an VeLLE® ist dynamisch angelegt: Nach jedem abgeschlossenen Projekt zu metakognitiv fundiertem Lehren und Lernen werden dessen wichtigste Ergebnisse von uns daraufhin geprüft, inwieweit sie zu einer sinnvollen Weiterentwicklung des Beratungstools taugen.

Gesellschaft: Zivilgesellschaftliches Lernen als Chance gesellschaftlicher Teilhabe?

Zivilgesellschaftliches Lernen ist zu einem neuen Schlagwort avanciert. Vor allem soziale Bewegungen leisten einen wichtigen Beitrag zur Sichtbarmachung von gesellschaftlichen Bruchstellen, desintegrativen Prozessen und problematischen Entwicklungen und bringen dabei auch alternative Lesarten in die gesellschaftliche Diskussion ein. Welche Perspektiven und Impulse können hierbei für die Erwachsenenbildung gewonnen werden?

Zusätzliche Information

Ausführung

Digitalausgabe, Printausgabe

Format

280x210mm

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