Praktische Abschlußprüfungen mit moderner Einsatzfeldorientierung
Der durchgreifende Strukturwandel in der Metallund Elektro-Industrie hat auch das erforderliche Qualifikationsprofil der Facharbeiter verändert. Diese Entwicklung schlägt durch auf die Abschlußprüfung, die nach dem Gesamtverständnis der Berufsausbildung im dualen System eine Berufseingangsprüfung ist, mithin die konkrete Berufsfähigkeit bewerten soll. In der Folge sind die 1987 mit der jüngsten Modernisierung der M+E-Berufe von den Sozialpartnern eingeführten Arbeitsproben und Prüfungsstücke der praktischen Abschlußprüfung bei vielen Unternehmen in die Kritik geraten. Die Industrie- und Handelskammern als für die M+E-Prüfungen nach dem Berufsbildungsgesetz (BbiG) zuständigen Stellen haben vor diesem Hintergrund ein neues Prüfungsmodell entwickelt, das zusammen mit der Ausbildungspraxis für eine möglichst flexible und erfolgreiche Umsetzung geformt werden soll. Anspruch des Modells ist es, sowohl an bestehende Ausbildungsordnungen adaptierbar als auch für jede neue Verordnungsstruktur systematisch erweiterbar zu sein.
Potentialanalyse zur Prädiktion beruflicher Leistung
Dem permanenten Wandel von einer Industriegesellschaft zu einer Service- und Dienstleistungsgesellschaft und den daraus resultierenden neuen Herausforderungen kann durch die etablierten personalwirtschaftlichen Konzepte nicht mehr adäquat begegnet werden. Da der substantielle Erfolg eines Unternehmens zunehmend auf dem vorhandenen Humankapital basiert, sind innovative und effektive Konzepte unter Einbindung des im Unternehmen vorhandenen Mitarbeiterpotentials gefordert. In diesem Beitrag wird ein eignungsdiagnostisches Verfahren der Potentialanalyse vorgestellt, daß erfolgreich in Form einer Studie in die Praxis implementiert werden konnte.
Captain – ein Instrument zur Personalbeurteilung
Infolge von Globalisierung und gesellschaftlichem Wertewandel bemühen sich Unternehmen, Behörden und Institutionen um die Optimierung ihrer Human Resources. Auch die Notwendigkeit von permanenter Weiterqualifizierung hat einen wachsenden Bedarf an differenzierenden ersonalbeurteilungsverfahren zur Folge. Seit Anfang der 90er Jahre wird für die Beurteilung von Fach- und Führungskräften ein Test namens CAPTain verwendet. Er gibt Aufschluß über Dimensionen wie Arbeitseinsatz und Motivation, über Teamfähigkeit und Führungspotentiale. Das PC-gestützte Verfahren wurde von einem schwedischen Psychologenteam gemeinsam mit Personalverantwortlichen entwickelt und ist inzwischen europaweit bei Wirtschafts- und Personalberatungsunternehmen für die interne und externe Personalauswahl und -entwicklung im Einsatz.
Berufliche Weiterbildung auf dem Prüfstand?
In kontrovers geführten Debatten über die Zukunft von beruflicher Weiterbildung besteht weitgehend Einigkeit über den positiven Nutzen von Weiterbildung für die Angebots- und Nachfrageseite des Arbeitsmarktes. Verstärkte Anstrengungen in der Initiierung von Weiterbildungsprogrammen und ständige Verbesserung ihrer Qualität seitens der Weiterbildungsträger sowie die zunehmende Inanspruchnahme des Weiterbildungsangebots sind deutliche Anzeichen dafür. Deutliche Einkommenszuwächse, günstige Aufstiegschancen, höhere Arbeitsmarktflexibilität und geringere Arbeitslosigkeitsrisiken von Weiterbildungsteilnehmern im Vergleich zu Nichtteilnehmern verweisen auf die Wirksamkeit der beruflichen Weiterbildung. Jedoch belegen empirische Studien für West- und Ostdeutschland, daß der Zugang zur beruflichen Weiterbildung nicht für jedermann gleichermaßen möglich ist, sondern hochgradig selektiv erfolgt. Insgesamt trägt diese Selektivität von Weiterbildungschancen zur weiteren Segmentation des Arbeitsmarktes, Exklusion von minderprivilegierten Erwerbspersonen und sozialen Ungleichheit von Lebenschancen bei.
Von der praktischen Unmöglichkeit der Standardisierung von Beurteilungsergebnissen
In diesem Beitrag wird davon ausgegangen, daß die Personalzertifizierung, bei der es um die Anwendung einer Prüfungs- und Zertifizierungsordnung geht, nur sinnvoll ist, wenn man die Prozesse beschreiben und qualitativ absichern will, die innerhalb von Unternehmen Beurteilungsvorgänge auslösen. Das Problem besteht aber darin, daß jeder Akt der Beurteilung menschlicher Leistung und menschlichen Verhaltens auch durch die aktive Beteiligung des Beurteilers gekennzeichnet ist, so daß es zwangsläufig zu Verzerrungen in der Beobachtungssituation und zu Fehlinterpretationen kommen muß. Um dennoch fundierte Beurteilungen vornehmen zu können, werden empirisch erarbeitete Minimalkriterien vorgeschlagen wodurch der Nutzen von Beurteilungsmethoden erhöht werden kann.
Prüfungsrecht für die Erwachsenenbildung
Prüfungen im Zusammenhang mit Kursen und Lehrgängen der Erwachsenenbildung werden auf den ersten Blick vor allem im Bereich staatlich geregelter bzw. anerkannter Ausbildungen durchgeführt. Immer mehr Erwachsenenbildungseinrichtungen nehmen aber auch Prüfungen als Abschluß von verwaltungsrechtlich nicht normierten Qualifizierungsmaßnahmen (z.B. Sprachzertifikate, Computerführerschein u.ä.) oder von institutionsinternen Lehrgängen ab. Bei diesen werden Zertifikate vergeben, die meist nur innerhalb der jeweiligen Erwachsenenbildungseinrichtungen bzw. deren Verbände Geltung haben. Auch außerhalb traditioneller Erwachsenenbildung wie bei den Erste-Hilfe-Kursen des Roten Kreuzes (Abschlußtests) oder bei Sportvereinen (z.B. Graduierungsprüfungen bei Kampfsportvereinen) gibt es Prüfungen.