Weiterbildung 02/2022: Analoges Lernen – unverzichtbar?

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Analoges Lernen – unverzichtbar?

Unmittelbare Begegnungen sind essenziell
Digitalisierung ist kein pädagogisches Konzept
Lehren – online und in Präsenz

Weitere Themen:

Wie eine hybride Arbeitswelt in Zukunft gelingt
Kindern im Umgang mit Medien helfen
The Politics of International Intellectual Cooperation

Artikelnummer: wb_2022-02 Kategorien: , , , , , ,

Beschreibung

Während der Coronakrise mussten Kursleitende ihre Bildungskurse digital umstellen, empfanden dies jedoch als Notbehelf und vermissten das Analoge. Dies führte zur Frage, was das Besondere am Analogen in Kommunikation und Lernen ist, jenseits technischer Aspekte. Philosophische Ansätze, insbesondere Husserls Konzept der natürlichen Einstellung, definieren das Analoge als direkte, unmittelbare lebensweltliche Einbindung der sinnlichen Wahrnehmung. Georg Simmels „Soziologie der Sinne“ erweitert dies, indem er die gesellschaftliche Bedeutung jedes Sinnesorgans betrachtet. Das Themenheft versucht, die lebensweltliche Einbettung von Interaktion zu verstehen und die Auswirkungen ihrer Aufhebung in der digitalen Welt zu erkunden.

In dieser Ausgabe der Weiterbildung lesen Sie unter Anderem:

Zum Schwerpunktthema „Analoges Lernen – unverzichtbar?“

Interview mit Paula Bleckmann:

„Die Bedeutung des Körpers für unser Denken und Lernen ist faszinierend.“

Unmittelbare Begegnungen sind essenziell

Körper und Geist sind untrennbar miteinander verbunden. Erst in einer steten Wechselwirkung von Außen-, Innen- und Eigenwahrnehmung können beide wachsen. Digitale Medien zielen aber hauptsächlich auf die Außenwahrnehmung. Deshalb sollte bildschirmvermitteltes Lernen niemals ausschließlich zum Einsatz kommen. Wir brauchen gleichermaßen Lernerfahrungen, die unmittelbare Begegnungen und Erfahrungen ermöglichen. Dies umso mehr, je jünger die Zielgruppen sind.

Digitalisierung ist kein pädagogisches Konzept

Für den Nutzen und Mehrwert digitaler Medien für den Lernprozess gibt es bisher keinen Beweis. Über ihren Nutzen entscheidet lediglich deren sinnvolle Einbindung in den Präsenzunterricht. Denn Lehren und Lernen basieren auf Interaktion und Kommunikation und nicht zuletzt auf gegenseitigem Vertrauen. Ganz besonders für Kinder und Jugendliche ist das soziale Miteinander im Klassenverband unverzichtbar.

Lehren – online und in Präsenz

Räumliche Nähe und körperliche Präsenz ermöglichen Lehrenden eine genaue Wahrnehmung des Lernprozesses der Lernenden. Aufmerksamkeit kann dabei ganz bewusst gesteuert werden. Muss Lehre, wie in der Pandemie, in den virtuellen Raum verlegt werden, erleben Lehrende oft einen Rollen- und Kontrollverlust. Insbesondere für die metakognitiv fundierte Didaktik, in der es gezielt um die Unterstützung der Selbstwirksamkeit der Lernenden geht, werden die unterschiedlichen Qualitäten der Lernbeziehung besonders deutlich.

Wie eine hybride Arbeitswelt in Zukunft gelingt

Bereits zwei Jahre ist es her, dass in den meisten Büros die Arbeitswelt von heute auf morgen auf den Kopf gestellt wurde. Die Pandemie zwang uns ins Homeoffice. Viele Beschäftigte haben mit pragmatischen und kreativen Lösungen kurzfristig ihre Arbeit ins eigene Heim verlagert. Auch vorher teils unbekannte oder noch nie genutzte digitale Tools kamen verstärkt zum Einsatz. Nach etwa zwei Monaten schien die Krise überwunden, und die Gewohnheitsliebenden dachten wohl noch: „Dann können wir jetzt weitermachen wie zuvor.“

Kindern im Umgang mit Medien helfen

Die Mediennutzung bei Kindern und Jugendlichen hat, auch bedingt durch die Pandemie, stark zugenommen. Zugleich ist dabei ein hoher Bedarf an Unterstützung im Umgang mit Bildschirmmedien entstanden. Das Programm „ECHT DABEI – gesund groß werden im digitalen Zeitalter“ möchte Eltern und Fachkräften in Bildungseinrichtungen helfen, ihre Medienerziehungskompetenz zu stärken, damit sie junge Menschen auf ihrem Weg in eine Medienmündigkeit kompetent begleiten können.

The Politics of International Intellectual Cooperation

The 20th century saw the catastrophes of the First and Second World Wars. International intellectual cooperation was considered necessary if humanity were to renew civilized society and build a prosperous economy to the benefit of all. Such exchange also became an instrument of ideological “soft-power” or cultural diplomacy, using propaganda, and exploiting the arts, sciences, and intellectual life generally. Here we consider examples of idealism and realism in international intellectual cooperation and educational exchange. The aim is to identify and make coherent key issues and suggest lessons for today.

Zusätzliche Information

Ausführung

Digitalausgabe, Printausgabe

Format

280x210mm

Titel

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