Grundlagen der Weiterbildung 03/1996: Handlungsorientierung

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Handlungsorientierung

Handlungsorientierte Führungskräfteausbildung
Wissen und Handeln
Erlebnispädagogik: Riskante Wahrheiten und wahre Risiken
Außerschulische Jugendarbeit: Abenteuer, Risiko, Kreativität
Gruppenarbeit in der Produktion
Wald – Sicherheit ist machbar
Weiterbildung im Baukasten system

Artikelnummer: wb_1996-03 Kategorien: , , , , ,

Beschreibung

In der aktuellen Ausgabe der Weiterbildung lesen Sie u.a. folgende Beiträge:

Handlungsorientierte Führungskräfteausbildung

Lernen ist hier aufgefaßt als gezielte, organisierte Tätigkeit – als Handeln. Einerseits Handeln der lernenden, andererseits aber auch der lehrenden, die das Lernen vorstrukturieren. Es ist ein Handeln in Lern-Situationen (der Lernwelt), das sich auf das Handeln in der Lebens- oder Arbeitswelt auswirken soll. Im folgenden werden alle Aspekte der Vorbereitung, Durchführung und Auswertung eines Bildungsvorhabens zusammengefaßt im Lehr-Lernzyklus dargestellt und am Beispiel einer berufsbegleitenden Sozialmanagement-Ausbildung, dem „Leiterlehrgang“ konkretisiert.

Wissen und Handeln

Jeder hat eine Vorstellung davon, was Wissen und was Handeln ist und kaum einer wird vor dem Hintergrund seines Alltagsverständnisses Schwierigkeiten haben, Wissen und Handeln in einen Zusammenhang zu bringen: Wissen kann z.B. die Grundlage für mein Handeln sein, Handeln kann mir dabei helfen, neues Wissen zu erwerben, Handeln kann meinem Wissen bisweilen aber auch zuwiderlaufen. Wie das alles genau geschieht, das läßt sich mit Alltagserfahrungen allerdings kaum erfassen; hier werden klärende Erkenntnisse aus der Psychologie erwartet. Doch theoretische Probleme und methodische Schwierigkeiten, vor allem aber die Frage nach der »richtigen« Perspektive für die Beschreibung und Erklärung von Wissen und Handeln und deren Wechselbeziehungen erschweren es, eindeutige Ergebnisse und verbindliche Empfehlungen zu liefern. In diesem Beitrag wollen wir darstellen, wie Wissen und Handeln zum einen aus einer handlungstheoretischen Perspektive und zum anderen aus einer systemtheoretischen Perspektive betrachtet werden kann, und welche Versuche es gibt, diese beiden Perspektiven in einer Theorie zu integrieren. Anschließend beschäftigen wir uns mit der Frage, welche Rolle das Wissen beim Handeln spielt und umgekehrt, welche Bedeutung das Handeln für das Wissen hat. Das Verständnis von Wissen und Handeln bleibt allerdings unvollständig, solange nicht auch die Situation im engeren und weiteren Sinne gebührende Berücksichtigung findet.

Erlebnispädagogik: Riskante Wahrheiten und wahre Risiken

„Erlebnis oder Pädagogik“, „Erlebnis und Pädagogik“, „Leben und Erleben“, „Moderne Erlebnispädagogik“ – die Reihe der Titel von Publikationen und Fortbildungen ließe sich beliebig fortsetzen. Die Erlebnispädagogik boomt nicht mehr, sie wuchert. Die Zahl der Publikationen ist inzwischen inflationär und das überflüssige übersteigt bei weitem das überdauernde. Es haben sich Rituale eingebürgert, an denen die Herausgeber der Sammelbände, Tagungsdokumentationen und Ringvorlesungen offenbar nicht mehr vorbeigehen können, wenn sie den Vorwurf der pädagogischen Charakterlosigkeit vermeiden wollen. Zum guten Ton gehört es, daß Frauen über Mädchen und Frauen in der Erlebnispädagogik schreiben. Die pädagogische Tugendpolizei greift auch sofort ein, wenn nicht mindestens ein Artikel sich dem Thema Ökologie widmet. Jedesmal werden neue Wegbereiter der Erlebnispädagogik entdeckt. Aber ehrlich gesagt: recht viel Neues tut sich auf dem publizistischen Markt nicht mehr. Es können Preise für Wiederholungen, gutes Abschreiben und vermeintlich heiße Tips vergeben werden; die Siegertreppchen für Innovationen, Praxisbezug, Fortentwicklung der Theorie, Entdeckung neuer und wirklich wichtiger Themen bleiben aber derzeit unbesetzt. Und zugegeben: einige der folgenden Gedanken sind in diversen Fachzeitschriften und Büchern schon gedruckt worden. Allerdings stellt der folgende Beitrag in seiner Dichte doch eine persönliche Zäsur dar. Vielleicht sind es eher Gedanken zum Ende der Erlebnispädagogik. Die Renaissance und der Boom dieses Begriffes sind ja nur aus den Versäumnissen der letzten 30 Jahre pädagogischen Denkens und Wirkens erklärbar. Sind diese Defizite kompensiert, wird sich auch die Begrifflichkeit ändern und die Hülse der jetzt hochgehandelten Erlebnispädagogik in den Hintergrund geraten. Das ist nicht tragisch, wenn die Impulse, Ideen und Prinzipien dieser Methode in die allgemeine Pädagogik eingegangen und selbstverständlich geworden sind.

Außerschulische Jugendarbeit: Abenteuer, Risiko, Kreativität

Ende der achtziger Jahre war es noch zieml ich ruhig um die Erlebnispädagogik, vor allem in der Schule. In dieser Zeit begannen wir, eine Gruppe von Sozialpädagoglnnen, Psychologlnnen und Lehrerinnen aus Bad Kreuznach, uns regelmäßig zu treffen, um ein Konzept zu entwickeln, handlungsorientierte Pädagogik in unsere jeweil igen Arbeitsfelder einfließen zu lassen. Unser Anliegen war es, nicht nur Methoden der Erlebnispädagogik aufzugreifen, sondern auch einen theoretischen Hintergrund zur Einord nung dieser Methoden zu skizzieren. Aus dieser Arbeit heraus entwickelten wir eine Fortbildungsreihe für Lehrerinnen und Pädagog innen in der außerschulischen Jugendarbeit. Eine erste zweijährige Kursreihe wurde von 1992 – 1994 durchgefüh rt. Das Konzept der neuen, 1994 begonnenen Reihe und einige der bisherigen Erfahrungen werden in diesem Artikel beschrieben.

Gruppenarbeit in der Produktion

Gruppenarbeit gilt seit Anfang der 90er Jahre in Verbindung mit einer Umstrukturierung der Produktion („lean“) als eine Art ökonomisches und soziales Patentrezept in Deutschland. Die frappierende Harmonie, die diese „industrielle Revolution“ quer durch alle Lager von Arbeitgebern, Wirtschaftspolitikern, Gewerkschaften und Sozialwissenschaftlern begleitet, will dieser Beitrag in Frage stellen. Durch die Analyse der ökonomischen Einbindung der Gruppenarbeit und ihrer pädagogischen Bedeutung soll beschrieben werden, wie es dabei auf die Mitarbeiter heute ankommt. Es handelt sich hier um die gekürzte Fassung eines Beitrags, den der Autor in der Streitschrift: Lernziel Konkurrenz? E rwachsenenbildung im „Standort Deutschland“, herausgegeben von Klaus Ahlheim und Walter Bender, Opladen 1996, veröffentlicht hat.

Wald – Sicherheit ist machbar

In öffentlichen Forstbetrieben und privaten Forstunternehmen ist die Arbeitssicherheitssituation unerfreulich. Trotz großer Anstrengungen werden in diesen Betrieben jährlich gegen 400 Berufsunfälle pro 1000 Vollbeschäftigte verursacht. Diese Ausgangslage veranlaßte die Schweizerische Unfallversicherungsanstalt (Suva), das Projekt „Wald – Sicherheit ist machbar“ zu starten. Ziel ist, die Unfal l häufigkeit bis zum Jahr 2000 um 25 Prozent zu reduzieren, die Unfallschwere zu vermindern und eine Verlagerung des Unfallgeschehens auf Landwirte, Hobbyholzer oder Schwarzarbeiter zu verhindern. In der Überzeugung, daß durch die konsequente Verwendung der persönlichen Schutzausrüstung allein die Unfallhäufigkeit kaum gesenkt werden kann, wurde nach neuen Ansätzen gesucht. Das Suva-Projekt verknüpft Forschung und Praxis in den Disziplinen Arbeitssicherheit, Betriebswirtschaft, Kommunikation und Weiterbi ldung.

Weiterbildung im Baukasten system

Frau Judith Stamm, Bundesparlamentarierin, reichte 1993 im Nationalrat einen Vorstoß ein, der u.a. die Erarbeitung eines modularen Aus-, Fortund Weiterbildungssystem für die Berufsbildung Erwachsener (Baukastenprinzip; „unites capital isables“) verlangte.

Zusätzliche Information

Ausführung

Digitalausgabe, Printausgabe

Format

280 x 210mm

Druck

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