Weiterbildung 02/2007: Die neue Unterschicht – was Bildung noch wert ist

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Schwerpunkt: Die neue Unterschicht – was Bildung noch wert ist

Empowerment für sozialen Anschluss
Lebenschancen gleich verteilen
Der Ohnmacht entgegentreten

Weitere Themen:

Eine neue Datenbank für Weiterbildner
Den Wert des Mitarbeiters kennen
Toleranz ausbilden

Artikelnummer: wb_2007-02 Kategorien: , , , , ,

Beschreibung

In den letzten Jahren fokussierte die öffentliche Debatte intensiv auf Exzellenz- und Elitefragen, doch überraschend rückte nun das Prekariat in den Mittelpunkt. Diese Gruppe ist nicht homogen, sondern setzt sich aus Menschen in prekären Arbeitsverhältnissen, Niedrigverdienern, Alleinerziehenden und weiteren sozial benachteiligten Gruppen zusammen. Die gesellschaftliche Modernisierung, die alle Schichten betrifft, hat dazu geführt, dass diese Menschen den neuen Herausforderungen oft nicht gewachsen sind. Das Prekariat, das von wesentlichen Lebensbereichen ausgeschlossen ist, offenbart eine gesellschaftliche Abhängigkeit von sozialer Ungleichheit, da durch dessen Marginalisierung die Konkurrenz um privilegierte Positionen sinkt. Bildung und Weiterbildung, die essentiell für gesellschaftliche Teilhabe sind, stehen somit vor großen Herausforderungen.

In dieser Ausgabe der Weiterbildung lesen Sie unter Anderem:

Interview mit Fabian Kessl:

„Den Unterschied zeigt die Bildung.“

Empowerment für sozialen Anschluss

Weiterbildung kann nicht als Schlüssel zu weniger sozialer Ungleichheit gesehen werden. Denn die Teilnahme an Weiterbildungsangeboten und die Umsetzungsmöglichkeiten erworbener Fähigkeiten sind abhängig von den sozio-ökonomischen Lebensbedingungen. Um die Chancen benachteiligter Gruppen zu erhöhen, muss deshalb die Diskussion um die Verteilung von Wohlstand und Arbeit in den Fokus gerückt werden.

Lebenschancen gleich verteilen

In den 90er-Jahren stellten Frauen noch mehr als zwei Drittel der Arbeitslosen in Brandenburg. Mittlerweile haben sich die geschlechterspezifischen Unterschiede im Arbeitsmarktrisiko fast nivelliert. Chancengleichheit ist damit aber noch lange nicht gewährleistet. Bessere Karrierechancen und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind Forderungen, die die Familienpolitik des Landes auf den Plan rufen.

Der Ohnmacht entgegentreten

Der Weg von der Schule in die Arbeitslosigkeit ist für viele benachteiligte Jugendliche oft schon vorprogrammiert. Das Equal-Projekt „Jugendnetzwerk Salzburg“ bietet jungen Erwachsenen spezielle sozialpädagogische Unterstützung bei der Integration in den ersten Arbeitsmarkt an.

Eine neue Datenbank für Weiterbildner

Seit Anfang des Jahres 2006 ist die neue Weiterbildungsdatenbank QUALIDAT online. Verantwortlich für die Entwicklung, wissenschaftliche Auswertung und Qualitätssicherung ist das Deutsche Institut für Erwachsenenbildung (DIE). Die Besonderheit von QUALIDAT (Qualifizierungsdatenbank für Weiterbildner) stellt die Zielgruppe dar, an die sie sich wendet. Stehen die Weiterbildnerinnen und Weiterbildner normalerweise auf der Anbieterseite einer Datenbank, sind sie nun als Nutzer der Weiterbildungsangebote angesprochen.

Den Wert des Mitarbeiters kennen

Humankapitalbewertung – ein Schlagwort, das zur Zeit und zu Recht in aller Munde ist! Humankapital verlangt, Mitarbeiter als Träger von Fähigkeiten und Erfahrungen anzusehen, die einen entscheidenden Wertbeitrag im Unternehmen leisten. Doch dies setzt sinnvolle Bewertungen und sinnvolle Planungen voraus. Wie sich eine solche personalwirtschaftliche Humankapitalbewertung realisieren lässt und was man dabei gerade aus personalwirtschaftlicher Sicht beachten muss, wird anhand der Saarbrücker Formel gezeigt.

Toleranz ausbilden

Mitglieder des Prekariats sind aus mehreren Gründen gefährdet, den Anschluss an das gesellschaftliche, politische und soziale Leben mehr und mehr zu verlieren. Anhand von Daten einer Berliner Familienstudie aus dem Jahre 2004 kann die Ausprägung ethnozentristischer Werthaltungen und deren Sozialisation in Familien, die in unterschiedlichem Maße charakteristische Merkmale prekärer Lebenssituationen aufweisen, dargestellt werden. Entscheidend für den Zusammenhang zwischen Mitgliedschaft im Prekariat und der Zustimmung zu ethnozentristischen Werthaltungen scheint nicht die geringe Berufssicherheit oder ein Gefühl der Anomie zu sein, sondern das Bildungsniveau.

Zusätzliche Information

Ausführung

Digitalausgabe, Printausgabe

Format

280x210mm

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