Betriebliche Weiterbildung: Neue Lernformen
Die Bedeutung betrieblicher Weiterbildung steigt. Sie stellt für die Unternehmen ein zentrales Instrument ihrer Personalentwicklung dar. Transferund Akzeptanzprobleme legen es jedoch nahe, neue Lernformen nicht nur zu erproben, sondern auch systematisch als festen Bestandteil des betrieblichen Weiterbildungskonzeptes einzusetzen. Auch auf der Anbieterseite zeigt sich eine Tendenz zur Ausweitung des Leistungsspektrums insbesondere bei den Beratungsleistungen. Diese Veränderungen führen zu veränderten Anforderungen an die Qualifikation der Weiterbildner und das Bildungsmanagement.
Beruf und Öffentlichkeit: Wissen, Können, Lernkultur
Allgemeinbildung wurde in der Berufs- und Weiterbildungsdiskussion der 80er Jahre in Frage gestellt. Wolfgang Fischer meinte sogar, dieses Konzept halte sich einzig und allein noch, weil sonst die Pädagogen nichts mehr zu diskutieren hätten (Fischer 1986, S. 897). Unterdessen ist das psychologisierte Konzept der Schlüsselqualifikation in die freigewordene Lücke gesprungen und bietet den – Pädagogen erneut reichlich Diskussionsstoff. Im folgenden Artikel wird ein grundlegend anderer Zugang zum Problem vorgeschlagen. Zentral soll hier nicht der psychische Status des/der Auszubildenden sein, sondern der Status der Wissens- und Könnensbestände und ihre Differenzierungen stehen im Blickfeld.
Japan: Berufsbildung in Großbetrieben
Im Oktober 1992 ergab sich die Gelegenheit, an einer von der Carl Duisberg Gesellschaft organisierten Studienreise von deutschen Fach- und Führungskräften der Berufsbildung nach Japan teilzunehmen. Das Ziel der Reise bestand darin, das japanische System der Berufsbildung kennenzulernen (um möglicherweise Impulse für die eigene Arbeit mitzunehmen), einen Einblick in das japanische Wirtschaftssystem und in die japanische Arbeitswelt zu erhalten und ein Gefühl für die japanische Kultur, das japanische Denken, Fühlen und Handeln sowie das japanische Alltagsleben zu entwickeln. In diesem Beitrag soll versucht werden, die berufliche Aus- und Weiterbildung in einem japanischen Großunternehmen, exemplarisch gezeigt am Beispiel der NEC, zu beschreiben.
Betriebspraktikum für Lehrer: Kooperation Wirtschaft und Schule
Dynamische Entwicklungen und tiefgreifende Veränderungen in der Wirtschafts- und Berufswelt stellen an das Bildungswesen insgesamt und an die Schule im besonderen neue Anforderungen, sich mit dem Bildungs- und Qualifikationsbedarf in der Wirtschaft und mit der Vorbereitung junger Menschen auf ihren weiteren Bildungsund Berufsweg auseinanderzusetzen.
Europäische Union: Qualifizierung in Strukturfonds
Die Förderungsmaßnahmen im Rahmen der EUStrukturpolitik haben auch für Deutschland stark an Bedeutung zugenommen. Für den Zeitraum 1994 – 1999 erhalten die 16 deutschen Länder insgesamt ca. 20 Mrd ECU1 aus den Strukturfonds der EU. Dieses wird auch verstärkte Eingriffe der EU in die Weiterbildungs- und Arbeitsmarktpolitik der Mitgliedstaaten zur Folge haben, denn voraussichtlich über ein Drittel der Brüsseler Strukturfondsmittel wird für Maßnahmen der beruflichen Weiterbildung sowie der Beschäftigtenförderung verwendet werden. Die Brüsseler Finanzmittel, die immer nur als Kofinanzierungsanteil eingesetzt werden dürfen, dienen zu einem beträchtlichen Teil der Refinanzierung der deutschen Arbeitsmarktpolitik, indem sie finanziell mit den nationalen Förderprogrammen gekoppelt werden. Dabei sind dann allerdings die Spielregeln der Brüsseler Strukturfondsverordnungen zu beachten.
Personalentwicklung und Weiterbildung
Zur Weiterbildung der Unternehmen im engeren Sinne wurde in den letzten Jahren sehr viel vorgetragen und fast genauso viel veröffentlicht. In letzter Zeit aber hat sich die Situation in der Wirtschaft und bei den Trägern von Weiterbildungsveranstaltungen erheblich verändert. Die Ergebniseinbrüche in der deutschen Wirtschaft haben sehr schnell Wirkungen auf das gesamte Bildungssystem gezeigt. Kostenreduzierungen schlagen im Gegensatz zur beruflichen Ausbildung fast zeitgleich mit den Entscheidungen durch. Der Teil betrieblicher Weiterbildung ist besonders betroffen: Hier kann schneller reagiert werden.