Grundlagen der Weiterbildung 04/2000: Lifelong Learning – Diskurs und Praxis

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Lifelong Learning – Diskurs und Praxis

Interview mit Klaus Heimann, IG Metall
Bildungspolitische Positionen zum lebenslangen Lernen
Weiterbildung: Ein Mythos zerbricht
Spannungsfeld Lebenslanges Lernen
Lebensbegleitendes Lernen im Betrieb?
Lifelong Learning in und durch die Volkshochschule
Zum Lernen verdammt – oder
Neue Herausforderungen für die EU-Bildungspolitik
Universität und Weiterbildung in Österreich
Schweiz
Potenzialbeurteilung als Grundlage der Personalentwicklung
Berufliche Weiterbildung im Lebensverlauf

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Beschreibung

In der aktuellen Ausgabe der Weiterbildung lesen Sie u.a. folgende Beiträge:

Interview mit: Klaus Heimann

Bundesregelung zur beruflichen Weiterbildung?

Bildungspolitische Positionen zum lebenslangen Lernen

lebenslanges Lernen ist gegenwärtig eine in Wirtschaft, Staat und Gesellschaft beschworene Aufgabenstellung zur Entwicklung von Zukunftsfähigkeit. lebenslanges Lernen ist fokussiert auf Weiterbildung und ist dennoch mehr als nur Weiterbildung, es umfasst alle Bildungsbereiche, alle Zielgruppen, alle Lernorte und alle gesellschaftlichen Aktionsfelder.

Weiterbildung: Ein Mythos zerbricht

Ende der 70er Jahre zeigte sich im Rahmen der angewandten Innovationsforschung, dass der zentrale Engpass im technischen und strukturellen Wandel die Kompetenz von Fach- und Führungskräften ist (Staudt, 1980; Staudt, E. & Kottmann, M. 1999). Weiterbildung kam in Deutschland in Mode, und Initiativen und Offensiven schwollen in den 80er und 90er Jahren mit eskalierenden Strukturwandelungsproblemen an. Ob es um die Integration Arbeitsloser auf dem ersten Arbeitsmarkt, die Einführung neuer Techniken in Unternehmen oder die strukturelle Entwicklung der neuen Bundesländer nach der Wiedervereinigung ging, die Antwort hieß „Weiterbildung“. Der Mythos Weiterbildung war‘ geboren.

Spannungsfeld Lebenslanges Lernen

lebenslanges Lernen ist das Schlagwort der Bildungspolitik. Seit 30 Jahren steht es für bildungspolitische Reformkonzepte und war vor allem im internationalen Zusammenhang immer wieder Gegenstand bildungspolitischer Dokumente der unterschiedlichsten Organisationen. Verschiedene Konzepte, deren zentrale Forderung übereinstimmend die Ausdehnung des Lernens über den gesamten Lebenslauf ist, können zusammenfassend als Konzepte zum lebenslangen Lernen bezeichnet werden.

Lebensbegleitendes Lernen im Betrieb?

Das Konzept lebensbegleitenden Lernens ist für Unternehmen und die berufliche Bildung von großer Bedeutung. Es forciert die Pluralität von Lernarten und Lernorten, trägt zur Verschränkung von Aus- und Weiterbildung bei und definiert die Relation von Arbeitszeit und Freizeit unter dem Aspekt von Lernzeiten neu. Starke Impulse erhält lebensbegleitendes Lernen durch neue betriebliche Lern- und Arbeitsformen, die kontinuierliche Lernprozesse in der Arbeit fordern, Erfahrungslernen verstärken und die Neugestaltung betrieblicher Weiterbildung vorantreiben.

Lifelong Learning in und durch die Volkshochschule

Wie stellt sich heute das Praxisfeld der Erwachsenenbildung dar? Welche methodischen Zugänge und nachdenkenswerte Praxisfelder jenseits der bekannten Bausteine und Zertifikatskurse gibt es? Da staatliche Vorgaben für die inhaltliche Ausgestaltung bei Erwachsenenbildung/Weiterbildung weitgehend entfallen (er)- findet sie sich weitgehend permanent selbst. Entscheidend ist ihr unterstellter praktischer Gebrauchsnutzen, ihre soziale Legitimation und ihr Erfolg am Markt.

Zum Lernen verdammt – oder

Es gehört nicht viel Scharfblick dazu, um zu bemerken, dass wir in Verhältnissen leben, die sich beständig ändern. Hergebrachte Berufe verschwinden und mit ihnen die Tugenden, die ihnen eigentümlich waren, überliefertes Wissen wird entwertet und durch neues ersetzt, herkömmliche Orientierungen verlieren ihre Selbstverständlichkeit und finden sich durch soziale und kulturelle Novitäten überboten, die dem Einzelnen signalisieren, dass er nicht nur gealtert, sondern veraltet ist.

Neue Herausforderungen für die EU-Bildungspolitik

Die EU-Staats- und Regierungschefs haben auf ihrem Sondergipfel am 23./24. März 2000 in Lissabon der Bildung und Ausbildung einen hervorragenden Stellenwert zugesprochen. Die Bildungspolitik soll eine zentrale Stellung bei der in Lissabon festgelegten strategischen Zielsetzung einnehmen, die EU im kommenden Jahrzehnt zum „wettbewerbsfähigsten und dynamischsten wissensbasierten Wirtschaftsraum in der Welt“ zu machen.

Universität und Weiterbildung in Österreich

Um die Entwicklung der Weiterbildungsangebote der Universitäten zu beleuchten, werden sie in den Kontext der gesetzlich definierten Aufgaben der Universitäten gestellt. Mit der gestiegenen und weiter steigenden Mobilität von Studierenden, mit zunehmender Konkurrenz für die Universitäten von ausländischen Anbietern und nichtuniversitären Ausbildungseinrichtungen sowie mit der Europäisierung vormals an einem nationalstaatlichen System orientierter Universitäten werden Nachfrage und Kundenbedürfnisse stärker als bisher alle universitären Bildungsangebote beeinflussen. Mit öfter wiederkehrenden (Weiter-) Bildungsbedürfnissen in verschiedenen Lebensabschnitten wird die Zielgruppe noch heterogener, die Angebote entsprechend diversifiziert und die klare Trennung zwischen Aus- und Weiterbildung aufgehoben.

Schweiz

Die schweizerischen Weiterbildungssysteme sind im Wandel begriffen. Vermehrt wird erkannt, dass die bisherigen integralen Weiterbildungslehrgänge den heutigen gesellschaftlichen und beruflichen Anforderungen nicht mehr genügend gerecht werden. Der Verband Schweizerischer Schreinermeister und Möbelfabrikanten (VSSM) hat als einer der ersten Berufsverbände auf diese Entwicklungstendenzen reagiert und das modular organisierte Weiterbildungssystem ins Schreinergewerbe eingeführt.

Potenzialbeurteilung als Grundlage der Personalentwicklung

Der Erfolgsfaktor Mitarbeiter ist heute wichtiger denn je. Ein herausragender Aspekt ist die Frage nach der Qualifikation und den Fähigkeiten der Mitarbeiter im Unternehmen, um auf die steigende Komplexität, den wachsenden Veränderungsund Konkurrenzdruck angemessen zu reagieren. Aufgabe der Personalentwicklung ist, Mitarbeiter aller hierarchischen Stufen für die gegenwärtigen und zukünftigen Anforderungen zu qualifizieren. Daraus leitet sich das Ziel der Potenzialbeurteilung ab, möglichst genaue Kenntnis des vorhandenen Potenzials im Unternehmen für eine in die Zukunft gerichtete Personalentwicklung zu erhalten.

Berufliche Weiterbildung im Lebensverlauf

Die gestiegene Bedeutung von beruflicher Weiterbildung lässt sich nicht nur an den Ausgaben privatwirtschaftlicher Betriebe und öffentlicher Arbeitgeber für Fortbildungsprogramme und Weiterbildungsteilnahmen ihrer Beschäftigten ablesen. Auch das Teilnahmevolumen hat abgesehen von einigen Schwankungen seit den 60er Jahren deutlich zugenommen (Becker 1991). Vor allem im Zuge des ostdeutschen Transformationsprozesses wurde berufliche Weiterbildung zu einem ausgeprägten bildungs- und arbeitsmarktpolitischen Instrumentarium und für Erwerbspersonen zu einer wichtigen Voraussetzung für eine kontinuierliche Beschäftigung (Becker 1999).

Zusätzliche Information

Ausführung

Digitalausgabe, Printausgabe

Format

280 x 210mm

Druck

Komplett in Farbe!

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